16 Tage gegen Gewalt an Frauen
Kampagne gegen Gewalt an Frauen und Friedensnobelpreis für Nadia Murad
Mit den «16 Tagen gegen Gewalt» soll deutlich gemacht werden, dass Frauenrechte Menschenrechte sind. Gewalt gegen Frauen ist immer auch eine Menschenrechtsverletzung. Seit 1991 haben in über 187 Ländern bislang mehr als 5‘000 Organisationen die internationale Kampagne unterstützt – die Schweiz fehlte bis 2008. Es finden vom 25. November bis 10. Dezember in der ganzen Schweiz zahlreiche Veranstaltungen zu diesem Thema statt.
Auch der Friedensnobelpreis rückt 2018 sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen ins Zentrum. Am 10. Dezember wird er in Oslo an die irakische Jesidin Nadia Murad und den Kongolesen Denis Mukwege verliehen. Murad als Betroffene und Aktivistin, sowie Mukwege als Arzt, beschäftigen sich täglich mit sexueller Gewalt in Kriegsgebieten.
Nadia Murad, geboren 1993, wurde im August 2014 vom «Islamischen Staat» aus ihrem Heimatdorf im Irak entführt und drei Monate lang als Sklavin gefangen gehalten und mehrfach missbraucht. Von Mossul aus gelang ihr die Flucht in ein Flüchtlingslager, wo sie von einem Hilfsangebot der Landesregierung Baden-Württembergs für jesidische Frauen erfuhr. Seitdem lebt Nadia Murad in Deutschland. Im September 2016 wurde sie von den UN als Sonderbotschafterin für die Würde von Opfern von Menschenhandel ernannt. Unterstützt von Amal Clooney kämpft sie für die Anerkennung des Völkermordes durch den «Islamischen Staat» an den Jesiden sowie für die Befreiung weiterer Jesiden aus der Gefangenschaft. Ihr Buch ist u.a. auch auf Deutsch, Französisch und Italienisch erschienen.